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gewhlt. Die andern gaben ihre Stimmen dem Herzog Ludwig von Bayern. Weil keiner von ihnen freiwillig auf die Krone verzichten wollte, kam es Zum Kriege zwischen den beiden Gegenknigen. Leopold, die Blume der Ritterschaft genannt, war ein treuer Bundesgenosse seines Bruders Friedrich. Aber in der entscheidenden Schlacht bei Mhldorf (1322) war er mit seinen Truppen noch nicht angekommen. Friedrich nahm trotzdem die Herausforderung Ludwigs von Bayern an. Lange schwankte der Sieg vom einen zum andern. Pltzlich erschien im Rcken der sterreicher eine neue Reiterschar. Alle meinten, es wre Leopold mit den Seinigen. Allein es war der Burggraf Friedrich von Nrnberg, ein Hohenzoller, der treue Bundesgenosse Ludwigs von Bayern. Jetzt war die Schlacht verloren, und Friedrich mute sich nach tapferer Gegenwehr dem Burggrafen von Nrnberg gefangen geben. Er wurde von Ludwig auf die feste Bnrg Transnitz gebracht.
Aber während Friedrich gefangen sa, setzte Leopold den Krieg fr ihn fort. Ludwig geriet dadurch so sehr in Bedrngnis, da er den Frieden suchte. Er begab sich deshalb nach Trausnitz zu seinem Gefan-genen, der durch eine dreijhrige Kerkerhaft ganz trbsinnig geworden war. Er hatte keinen andern Wunsch, als zu seiner treuen Gemahlin Elisabeth zurckzukehren, die sich aus Gram um ihn blind geweint hatte. Gern verzichtete er auf den Thron und versprach auch, seinen Bruder Leopold zu bewegen, den Krieg aufzugeben. Gegen dieses Ver-sprechen wurde er freigelassen. Aber als er nach Hanse kam, fand er, da sein Bruder Leopold von solchem Hasse gegen Ludwig erfllt war, da es ihm unmglich war, sein Versprechen zu erfllen. Deshalb kehrte er, treu dem gegebenen Worte, zu Ludwig in die Gefangenschaft zurck. Dieser war der solchen Edelmut und solche Treue tief gerhrt. Er erinnerte sich an ihre Jugendfreundschaft, drckte ihn ans Herz und nannte ihn Bruder. Von nun an wohnten, aen und schliefen sie zusammen. Sie teilten sich in die Regierung des Reiches, und wenn einer abwesend war, besorgte der andere die Geschfte. So lebten und herrschten sie als Brder zusammen, bis Friedrich schon im Jahre 1330 starb. Ludwig aber regierte noch siebenzehn Jahre lang.
19. Die Städte.
Entstehung. In den ltesten Zeiten wohnten die Deutschen nicht zusammen in Stdten, sondern einzeln auf Gehften. Dort war jeder auf sich selbst angewiesen, und es gab noch keine Handwerker. Jeder war sein eigener Bcker und Fleischer, sein eigener Schuhmacher und Schneider, sein eigener Schmied und Zimmermann. Selbst Karl der Groe
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Werksttte. Er gab ihm ehrenvolle Auftrge und erhob ihn sogar in den Adelstand. Einst weigerte sich ein Edelmann aus der Umgebung des Kaisers, dem Meister die Leiter zu halten. Maximilian sprach zrnend: Aus jedem Bauern kann ich einen Edelmann machen, aber aus keinem Edelmann einen solchen Maler," und hielt selbst die Leiter.
Das Andenken Maximilians lebte noch lange im Volke fort. Sein Grab befindet sich in der Burgkapelle zu Wiener-Neustadt.
23. Martin Luther.
Die christliche Religion ist gestiftet worden durch Jesus Christus, von dem sie ihren Namen hat. Nachdem derselbe in Palstina gelebt,
Abb. 25. Luther-Denkmal in Worms.
gelitten und gestorben, wurde seine Lehre durch die Jnger, besonders durch die 12 Apostel des Herrn den Juden und den Heiden verkndigt. Nach und nach nahmen alle Völker des Abendlandes die christliche Lehre an. Lange Zeit hindurch gab es in Deutschland und den meisten europischen Lndern nur ein Bekenntnis der christlichen Religion, nmlich das rmisch-katholische. Im Jahre 1517 wurde Luther der Stifter des evangelischen oder protestantischen Bekenntnisses.
Martin Luther wurde am 10. November des Jahres 1483 in Eisleben geboren. Er war der Sohn eines armen Bergmannes, der mit seiner Gattin das tgliche Brot fr die Familie sauer verdienen mute.
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38
und nicht so bequem und gesund eingerichtet wie heutzutage. Nur die ffentlichen Gebude, wie Kirchen und Rathaus, waren aus Stein und innen wie auen reich verziert. Sie lagen meistens an gerumigen ffentlichen Pltzen. Die Bewohner der Städte waren meist Kaufleute oder Handwerker. Jedes Handwerk bildete eine eigene Zunft, an deren Spitze der Zunftmeister stand. Jede Zunft besa ein eigenes Haus, in dem sich die Meister der Zunft versammelten. Sie wachten darber, da keiner in das Handwerk kam, der sich etwas hatte zu Schulden kommen lassen oder der sein Handwerk nicht verstand. Jeder Lehrling, der Geselle werden wollte, mute vorher ein Gesellenstck, und jeder Geselle, der Meister werden wollte, mute vorher ein Meisterstck abliefern. Damals galt noch mehr als heutzutage der Spruch: Handwerk hat einen goldenen Boden."
Die Städte in spterer Zeit. Durch den Flei und die Tchtigkeit der Bewohner gelangten die Städte bald zu groem Reichtum und zu groer Macht. Die norddeutschen Städte taten sich zu einem Bunde zusammen, den man die Hansa nannte. Ihre Schiffe fuhren auf allen Meeren und handelten mit allen Vlkern. Die Hansa war so mchtig, da sie fremden Knigen den Krieg erklrte. Von den sd-deutschen Stdten waren besonders Nrnberg und Augsburg durch ihren Reichtum berhmt. Das Geschftshaus der Familie Fugger in Augsburg galt fr das reichste der Welt. Als Kaiser Karl einmal in Paris den kostbaren kniglichen Schatz besichtigte, sagte' er kaltbltig: Ich habe in Augsburg einen Leineweber, der das alles in barem Gelde bezahlen knnte." Eine andere Augsburger Familie, Namens Welser, war so reich und angesehen, da die schne und tugendhafte Philippine Wels er sich mit einem Sohne Kaiser Ferdinands vermhlte. Eine der schnsten deutschen Städte war Nrnberg. Sie war von einer doppelten Mauer mit 400 Trmen umgeben, und die stattliche Kaiserburg ragte hoch der die ganze Stadt. Im Innern hatte die Stadt gepflasterte Straen und schne Pltze, die mit kunstvollen Brunnen geschmckt waren. Die Huser waren aus Stein und mit reich geschnitzten Giebeln und vorspringenden Erkern versehen. Im Innern waren sie bequem und geschmackvoll eingerichtet. In Nrnberg blhten die Knste. Der Nrn-berger Maler Albrecht Drer war sogar mit Kaiser Maximilian be-freundet.
20. Gutenberg.
Geschriebene Bcher. In alter Zeit gab es nur geschriebene Bcher. Die Mnche in den Klstern verwandten viel Zeit und Mhe darauf, die Bcher sauber abzuschreiben und sie mit schn gemalten An-fangsbuchstabeu zu schmcken. Aber die Herstellung dieser Bcher dauerte
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und nicht so bequem und gesund eingerichtet wie heutzutage. Nur die ffentlichen Gebude, wie Kirchen und Rathaus, waren aus Stein und innen wie auen reich verziert. Sie lagen meistens an gerumigen ffent-lichen Pltzen. Die Bewohner der Städte waren meist Kaufleute oder Handwerker. Jedes Handwerk bildete eine eigene Zunft, an deren Spitze der Zunftmeister stand. Jede Zunft besa ein eigenes Haus, in dem sich die Meister der Zunft versammelten. Sie wachten darbu, da keiner in das Handwerk kam, der sich etwas hatte zu Schulden kommen lassen oder der sein Handwerk nicht verstand. Jeder Lehrling, der Geselle werden wollte, mute vorher ein Gesellenstck, und jeder Geselle, der Meister werden wollte, mute vorher ein Meisterstck abliefern. Damals galt noch mehr als heutzutage der Spruch: Handwerk hat einen goldenen Boden."
Die Städte in spterer Zeit. Durch den Flei und die Tchtigkeit der Bewohner gelangten die Städte bald zu groem Reichtum und zu groer Macht. Die norddeutschen Städte taten sich zu einem Bunde zusammen, den man die Hansa nannte. Ihre Schiffe fuhren auf allen Meeren und handelten mit allen Vlkern. Die Hansa war so mchtig, da sie fremden Knigen den Krieg erklrte. Von den sd-deutschen Stdten waren besonders Nrnberg und Augsburg durch ihren Reichtum berhmt. Das Geschftshaus der Familie Fugger in Augsburg galt fr das reichste der Welt. Als Kaiser Karl einmal in Paris den kostbaren kniglichen Schatz besichtigte, sagte er kaltbltig: Ich habe in Augsburg einen Leineweber, der das alles in barem Gelde bezahlen knnte." Eine andere Augsburger Familie, Namens Welser, war so reich und angesehen, da die schne und tugendhafte Philippine Wels er sich mit einem Sohne Kaiser Ferdinands vermhlte. Eine der schnsten deutschen Städte war Nrnberg. Sie war von einer doppelten Mauer mit 400 Trmen umgeben, und die stattliche Kaiserburg ragte hoch der die ganze Stadt. Im Innern hatte die Stadt gepflasterte Straen und schne Pltze, die mit kunstvollen Brunnen geschmckt waren. Die Huser waren aus Stein und mit reich geschnitzten Giebeln und vorspringenden Erkern versehen. Im Innern waren sie bequem und geschmackvoll eingerichtet. In Nrnberg blhten die Knste. Der Nrn-berger Maler Albrecht Drer war sogar mit Kaiser Maximilian be-freundet.
35, Gutenerg.
Geschriebene Bcher. In alter Zeit gab es nur geschriebene Bcher. Die Mnche in den Klstern verwandten viel Zeit und Mhe darauf, die Bcher sauber abzuschreiben und sie mit schn gemalten An-fangsbuchstabeu zu schmcken. Aber die Herstellung dieser Bcher dauerte
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Werksttte. Er gab ihm ehrenvolle Auftrge und erhob ihn sogar in den Adelstand. Einst weigerte sich ein Edelmann aus der Umgebung des Kaisers, dem Meister die Leiter zu halten. Maximilian sprach zrnend: Aus jedem Bauern kann ich einen Edelmann machen, aber aus keinem Edelmann einen solchen Maler," und hielt selbst die Leiter.
Das Andenken Maximilians lebte noch lange im Volke sort. Sein Grab befindet sich in der Burgkapelle zu Wiener-Nenstadt.
38. Martin Luther.
Die christliche Religion ist gestiftet worden durch Jesus Christus, von dem sie ihren Namen hat. Nachdem derselbe in Palstina gelebt,
1 : i i
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Abb. 33. Luther-Denkmal in Worms.
gelitten und gestorben, wurde seine Lehre durch die Jnger, besonders durch die 12 Apostel des Herrn den Juden und den Heiden verkndigt. Nach und nach nahmen alle Völker des Abendlandes die christliche Lehre an. Lange Zeit hindurch gab es in Deutschland und den meisten europischen Lndern nur ein Bekenntnis der christlichen Religion, nmlich das rmisch-katholische. Im Jahre 1517 wurde Luther der Stifter des evangelischen oder protestantischen Bekenntnisses.
Martin Luther wurde am 10. November des Jahres 1483 in Eisleben geboren. Er war der Sohn eines armen Bergmannes, der mit seiner Gattin das tgliche Brot fr die Familie sauer verdienen mute.
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König Philipp Iv. der Schne beschuldigte die Templer unerwiesener Verbrechen, spannte viele auf die Folter und verbrannte andere, darunter den Gromeister Jakob von Molay, lebendig. Darauf ri er ihre reichen Besitzungen an sich, und der Papst lste den Orden auf (1314). Der Deutsch Herren oder Marianer Ritterorden war aus einem Vereine deutscher Pilger fr die Pflege kranker Deutschen in Jerusalem hervorgegangen (1128). Als dieser Bruderverein nach der Ein-nhme von Jerusalem durch Saladin die heilige Stadt verlassen mute, begab er sich in das Lager der Kreuzfahrer vor Akkon. und mitleidige Kaufleute aus Lbeck und Bremen schlugen hier Zelte aus Segeln fr deutsche Kranke auf, welche von der marianischen Bruderschaft gepflegt wurden. Friedrich von Schwaben erhob den Verein zu einem Orden, und dieser lie sich zuerst in Akkon, nach den Kreuzzgen in Venedig nieder. Von hier aus wurden sie 1226 von den Polen gegen die heidnischen Preußen zu Hilfe gerufen. Durch die Unterwerfung und Bekehrung derselben grndeten sie das Ordensland Preußen, aus welchem spter das Herzogtum und noch spter das Knigreich hervorgegangen ist.
6. Gauern miti Mirger. Es gab im Mittelalter zweierlei Bauern, freie und hrige (Leibeigene); sie lebten nicht in geschlossenen Drfern, sondern in weit auseinander liegenden Gehften. Das Wohnhaus war entweder aus Holz, Lehm und Stroh kunstlos zusammengefgt, oder ein mit einiger Baukunst aus-gefhrter Fachwerk-(Riegel-)Bau. Der freie Bauer unterschied sich uerlich von dem geschorenen Leibeigenen durch das lang herabwallende Haupthaar; auch durfte nur er, mit dem Schwerte an der Seite, der Versammlung unter dem Baume oder am Gerichtssteine beiwohnen. Das Landleben bot das Bild einer von Arbeitsamkeit und ehrwrdiger Sitte getragenen Lebenslust und Geselligkeit mit frohen, oft ausgelassenen Festen, Spielen, Tnzen und Liedern. Die Ritter beteiligten sich manchmal an solchem festlichen Treiben der Bauern, sahen aber meist auf dieses volkstmlich derbe Wesen (Drperheit") hochmtig herab. Als mit den Kreuzzgen Handel und Verkehr einen ungewhnlichen Auf-schwung nahmen, blhten auch die vorher unansehnlichen, nur als Festungen dienenden, Städte auf, und es erwuchs in denselben ein unternehmendes, wohl-habendes und stolzes Brgertum, dessen zunehmendes Selbstgefhl von den weltlichen und geistlichen Herrn nicht gerne gesehen wurde. Die Städte machten sich aber meistens von der Herrschaft derselben frei und richteten ihr Gemein-Wesen nach der Art alter Freistaaten oder Republiken ein. Die Altbrger (die Patrizier oder Geschlechter) waren im Alleinbesitze der stdtischen Verwaltung und wollten den Neubrgern (Spie- oder Pfahlbrgern), meist eingewanderten Handwerkern, lange das Vollbrgerrecht nicht erteilen. Seit aber in den aufblhenden Stdten auch das Handwerk seinen goldenen Boden hatte, schlssen sich die Handwerker zu Vereinigungen, den sogenannten Innungen. Znften oder Gilden, zusammen, und sie erlangten auch in den meisten Stdten Gleichberechtigung mit den Patriziern. Von der Wohlhabenheit dieser Städte
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Extrahierte Personennamen: Philipp_Iv Philipp Jakob_von_Molay Friedrich_von_Schwaben Friedrich
ist es Zeit, Bruder," dieser aber erwiderte: Noch nicht." Fr mich aber ist es Zeit, Schurke," rief der Zar mit Donnerstimme und schlug dem Gastgeber mit der Faust ins Gesicht. In demselben Augenblicke erschien die Wache und ergriff die belthter. Peter aber gab dem Hauptmann einen Faustschlag ins Gesicht, weil er meinte, jener habe sich um eine Stunde versptet. Als er aber den schriftlichen Befehl vorwies, kte ihn Peter auf die Stirne und bat ihn um Verzeihung. Dann kehrte er zu seiner Gesell-schaft zurck und erzhlte ihnen mit Gleichmut den Vorfall. Die Ver-schworenen aber wurden grausam bestraft.
4. Reise ins Ausland und ihre Frchte. Um die abendlndischen Ein-richtungeu aus eigener Anschauung kennen zu lernen, unternahm Peter 1697 eine Reise durch Preußen und Hannover nach Holland, wo er auf der Schiffswerfte zu Zaandam sieben Wochen selbst als gemeiner Schiffs-Zimmermann unter dem Namen Peter Baas gearbeitet haben soll. Von hier aus besuchte er England und sah mit hchstem Entzcken die Kriegsflotte zu Portsmouth. Ein ihm zu Ehren aufgefhrtes Schauspiel einer Seeschlacht ri ihn zu solcher Bewunderung hin, da er ausrief: Wahrhaftig, wenn ich nicht der Zar von Rußland wre, so mchte ich wohl englischer Admiral sein." Nach einem dreimonatlichen Aufenthalte begab er sich uach Dresden und Wieu und wollte von da aus noch Italien besuchen, als er durch die Kunde von einem neuen Strelitzenanfstande schleunigst in die Heimat ab-gerufen wurde. Diesmal hielt er ein unerbittliches Gericht der die Schul-digeu, indem er sie erschieen, erhngen, enthaupten lie und schlielich die ganze Kriegskaste der Strelitzeu auflste. Dafr grndete er eine neue Heeresmacht, die von abendlndischen Offizieren nach europischem Vorbilde eiugebt wurde. Die Frchte seiner Reise zeigten sich bald in reichem Mae. Mit Hilfe der zahlreichen, von ihm mitgebrachten sachkundigen Auslnder lie er Kriegs- und Handelsschiffe bauen, Fabriken errichten, Bergwerke erffnen, Kanle graben, Schulen und Buchdruckereien ins Leben rufen. Auch uerlich sollten die Russen als Europer erscheinen; es wurde ihnen bei schwerer Strafe befohlen, ihre Barte abzuschneiden und franzsische Kleider zu tragen.
Schwer traf ihn der Verlust seines treuen Lehrers und Freundes Lefort, auf dessen Rat und thatkrftige Untersttzung er sich stets hatte verlassen knnen. An seine Stelle trat spter Menschikoff, der Sohn eines armen Bauern, frher Pastetenbcker.
Die Durchfhrung der hochgespannten Plne Peters war aber erst dann mglich, wenn Rußland mehr mit dem Weltverkehre verbunden und in den Besitz der den Schweden gehrenden Ostseehfen gelangt war. Zu diesem Zwecke verband sich Peter mit August Ii. von Polen und Friedrich Iv. von Dnemark, und so entstand
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Extrahierte Personennamen: Peter Peter Peter_Baas Peters Peter August Friedrich_Iv Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Hannover Holland Zaandam England Portsmouth Dresden Italien Schweden Polen Dnemark
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zu versetzen. Die Kche unterstand der Leitung der Frau, fr besondere Flle mietete man Kochknstler, die sich auf dem Markte anboten. Den gebetenen und ungebetenen Gsten (Parasiten) wurde vom Hausherrn der Platz angewiesen. Man speiste liegend, auf berpolstertem, mit bunten Decken belegtem Lager, mit dem linken Arm den Kopf sttzend. Vor jedes Lager stellten die Sklaven einen mit Speisen bedeckten Tisch; besondere Teller, sowie Messer und Gabel hatte man nicht, man bediente sich nur des Lffels und der Hnde, die man vor und nach dem Effen wusch. Whrend des Essens wurde nicht getrunken; auf die Mahlzeit folgte das Trinkgelage (Symposion) unter dem Vorsitz eines Tischarchons. Man bekrnzte dabei Haupt und Brust mit Myrthen, Rosen, Veilchen und Epheu. Musik und Tanz waren die Zierden des Mahles".
3. Der Sammelort der Einwohner war der von den schnsten ffentlichen Gebuden umgebene Marktplatz, auf dem alle Hndler unter Aufsicht der Marktpolizei ihre Waren feilboten; hier befanden sich auch noch Werksttten von Knstlern und Handwerkern, Barbierstuben, Sprech-zimmer der Heilknstler, Tische der Geldwechsler n. a. Kauf und Verkauf wurde durch Männer besorgt; fr den gewhnlichen Bedarf schickte man Sklaven. Viele Marktbesucher kamen nur als Zuschauer des bunten Lebens und Treibens. Mit der Ausbildung der demokratischen Einrichtung mute der einzelne Brger einen groen Teil seiner Zeit den Staatsgeschften widmen, was durch die von Perikles eingefhrten Diten auch den rmeren erleichtert wurde. Bei der in Athen verbreiteten, von Ariftophanes in den Frschen" gegeielten Prozesucht nahmen die Sitzuugeu der Volksgerichte, denen immer auch eine groe Zahl Neugieriger beiwohnte, kein Ende. Die Bnle hielt ihre Beratungen in dem zwischen Marktplatz und Akropolis gelegenen Rathaus; doch lag die Entscheidung und Beschlufassung in der allgemeinen Volksversammlung, welche viermal monatlich auf der Pnyx, einer Anhhe gegenber der Akropolis, gehalten wurde, und welcher jeder Brger vom Ho. Lebensjahr an beizuwohnen nicht nur berechtigt, sondern verpflichtet war.
Wenn zur Zeit der Volksversammlung zu viele Brger auf dem Markte schleuderten, wurde ein mit frischer roter Farbe bestrichenes Seil vorwrts bewegt; wer einen roten Fleck bekam, wurde in eine Geldstrafe verfllt.
2. Wom.
. 35. Geographische Hversicht. Atteste Izevmerung.
1. Italien, die mittlere der groen Halbinseln des Mittelmeeres, wird nrdlich von den Alpen, stlich vom Adriatischen, westlich vom Lignrischen und Tyrrhenischen Meere begrenzt und ist im Sden durch die Meerenge
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von den Mnchen ausgebt wurde, ging vom Zeitalter des gotischen Stiles an auf die Laienknstler der, die sich in den Dienst der kirchlichen Bauherren begaben. Der Baufond (fabrica) wurde zumeist durch Abla zusammengebracht. Die Welt-lichen Dombaumeister traten spter in einen groen, ganz Deutschland umfassenden Bund zusammen (hnlich den Handwerkerbnden und Innungen), der namentlich die Schlichtung von Streitigkeiten unter den Verbandsmitgliedern bernahm. In der einzelnen Stadt hie der Verband der an dem Dombau beschftigten Gesellen, an
Fig. 22. Der Dom von 9?etm.
deren Spitze der Werkmeister" stand, die Htte", nach der in der Nhe eines Domes während der Bauzeit errichteten Bauhtte (franz. lge;, die spter in ein festes Haus berging. Die Haupthtten waren Straburg, Kln, Wien, Bern. Die Straburger hatte die Gesamtleitung. der Namen und Persnlichkeit der Knstler, Bau- und Werkmeister sind wir nur ungenau unterrichtet. In Deutsch-laud giebt nur die lateinische Inschrift (die allerdings erst aus dem 16. Jahr-hundert stammen mag) an der Westfront des Straburger Mnsters einen Anhalts-hlein und Holdermann. Allgemeine Weltgeschichte. 14
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Wien Bern Deutsch-laud
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An die Kirche reihten sich rechts und links die anderen Gebäude des Klosters an, nämlich die Wohnung des Abtes, die Schlaf- und Wohnmnme der Brüder, tue Bücherei, das Krankenhaus, das große Speisehaus, Küche, Keller und die Schulen. Mehr abseits lagen die Wirtschaftsgebäude, wie Ställe, Scheune und die Stuben für Knechte und Handwerker, die Mühle, die Bäckerei und die Weinkellerei. Das Kloster wurde anfangs von einem tiefen Graben und einem Holzzaune umgeben; später schützte es eiue feste Mauer, die mit Türmchen und Zinnen versehen war.
Wenn jemand in das Kloster aufgenommen werden wollte, so mußte er erst eine harte Probezeit, die ein Jahr dauerte, durchmachen. Man suchte ihn an Gehorsam und Unterdrückung des eigenen Willens zu gewöhnen, indem man ihn sinnlose Arbeiten verrichten ließ. Er mußte z. B. mit einem Siebe Wasser
Abb. 4. Benediktiner-Abtei. Ix. Jahrhundert.
(Nach Ad. Lehmanns kulturgeschichtlichen Bildern. Verlag tum F. (5. Wachs»,uth, Leipzig.)
schöpfen, von kahlen Bäumen Obst schütteln oder ein Stück faules Holz in die Erde stecken und begießen. Wenn die Novizen das Probejahr bestanden hatten, so wurden sie feierlich in das Kloster aufgenommen. Sie mußten geloben, keusch zu leben, arm zu bleiben, gehorsam zu sein und für das Kloster zu arbeiten. Nun erhielt der Neuling die Mönchskleidung, die in der Hauptsache ans einer langen Kutte bestand. Außerdem wurde ihm als das Zeichen der Demut auf dem Haupte ein kahler Kreis geschoren.
Der Wahlspruch der Mönche war: „Bete und arbeite!" Schon nach Mitternacht kamen sie in der Kirche zusammen, um die erste Andacht zu verrichten; morgens, mittags und abends wurden sie ebenfalls durch Glockengeläut nach dem Gotteshause gerufen. Wer gerade auf dem Felde, im Garten ober im Walbe
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